
„Ich studiere Pädagogik im fünften Semester und werde damit später hoffentlich Menschen helfen. Meine Vision: selbstständig sein, ein Zentrum gründen und dort Kinder- und Jugendpsychotherapeutin sein. Ich träume von einem schönen Haus, wo alle gerne hinkommen und ihnen geholfen wird.
Ich hatte aber schon viele Vorstellungen im Leben, die ich dann aufgrund von neuen Umständen anpassen oder verändern musste. Deshalb kann ich nicht wirklich sagen, wo ich in 10 Jahre stehen werde. Ich glaube nicht, dass mein Leben wie bei einem Ottonormalverbraucher laufen wird. Vielleicht bin ich dann in Italien. Es kann aber auch sein, dass ich einen Mann und drei Kinder habe und wir viel auf Reisen sind. In jedem Fall sehe ich mich glücklich und mit Menschen umgeben. Auch wenn ich nicht weiß, wohin die Reise geht, glaube ich, dass immer alles gut wird.
Ich bin in der Kirche und einer christlichen Umgebung aufgewachsen. Heute bin ich dankbar für Weisheiten und Rituale aus allen Religionen. Ich glaube an Alles und die Liebe. Ich könnte gerade nicht sagen, dass ich nur an den christlichen Gott glaube. Aber ich gehe gerne in die Kirche, weil es für mich nach Hause kommen ist. Es ist ein Ort der Heimat, von Wohlfühlen und Geborgenheit. Manchmal meditiere ich und manchmal gehe ich in die Kirche, das läuft Hand in Hand und schließt sich für mich nicht aus.“

„Was mich geprägt hat, war mein Studienwechsel. Ich habe ursprünglich Politik studiert, dann aber gemerkt, dass mir das nicht wirklich was gibt. Dann habe ich einen Job bekommen, der auch Informatik-relevant ist, ein neues Studium angefangen, neue Leute kennengelernt und alles ein bisschen ernster genommen. Seitdem hat sich mein Leben ziemlich verändert. Ich habe mehr Selbstdisziplin, versuche Erwartungen meiner Kollegen zu erfüllen, setzte mir selbst aber auch immer wieder Ziele. Außerdem muss ich relativ viel organisieren, um das Studium und meinen Werksstudentenjob unter einen Hut zu bekommen. Aber es war gut, diese Entscheidung getroffen zu haben.
Ich glaube an mich selbst. Mich motiviert, dass man immer besser werden kann in den Dingen, in denen man das will. Wie beim Bouldern zum Beispiel. Dort kann ich mir mehr Ziele setzen und die dann auch erreichen als z.B. im Fitnessstudio. Beim Bouldern muss man ständig an sich selbst arbeiten, kann sich die ganze Zeit mit Leuten unterhalten. Man kann aber auch allein klettern, man kann an seiner Technik arbeiten, man kann nur aus Spaß klettern, man kann das Ganze entspannt angehen, aber auch seriös. Dadurch ist es nicht so monoton wie ins Fitnessstudio zu gehen. Außerdem beschäftige ich mich in meiner Freizeit gerne mit Informatik, baue Softwares und entwickle neue Hardware. Das gibt mir mehr, als ein theoretisches Studium.“

„I came to study in Germany because the visa allows me to visit 30 countries. I wanted to see as many places as possible while I was here and with the German visa I can. I rejected the USA and the UK for that reason. And Germany is right in the middle of Europe! I have visited most of the European Union since I came here. I like to travel because I don’t know when I will die, so I want to see as many places as I can before that. You don’t know what will happen tomorrow. Just live your life as best as you can. At least when I die, I will have visited over 30 countries! When I was in school, my plan for the future was to come to Germany. So now that I’m here, I don’t really know what to do. I don’t have one big dream, there are many things I want to do in life.
My family is very important to me, I am here because of them. They were very anxious, when I left for Germany, because it is the first time I am that far away from home. But now they are used to it. My mom still calls me five to six times a day, but it used to be twenty. Planning to come to Germany took about two years. I had to pass exams to prove my English proficiency, apply to the university and get a visa. The visa was no problem though, because our countries have a good relationship. It was definitely worth it. I think coming to Germany was the best decision of my life.“

„Wenn man sich manchmal denkt, „es läuft gerade nichts und warum passiert mir das immer“, dann sollte man auch denken, dass manchmal einfach alles so kommt wie es eben kommen soll. Man sollte sich nicht so viel Druck machen und das Leben einfach so nehmen, wie es kommt. Und am Ende wird eh alles gut sein. Stress macht man sich so oder so, aber ich denke mir, es hat schon alles seinen Sinn. Man muss nur immer schön ans Schicksal glauben. Jetzt nicht in Form einer Hexe oder einer Wahrsagerin oder so was. Aber ich glaube, wenn etwas Schlechtes passiert, passiert das nicht ohne Grund. Vielleicht realisiert man das erst später und denkt sich dann „deswegen ist das also damals passiert“. Im ersten Moment fühlt man sich natürlich schlecht, aber später blickt man dann darauf zurück und denkt sich „war vielleicht besser so, dass das so gekommen ist“.
Ich habe im Studium schon so viel gelernt und bin auch so dankbar, dass ich Eltern habe, die mir das ermöglichen. Die Chance hat ja wirklich nicht jeder. In meiner Familie ist es nicht unbedingt so üblich, dass man studiert. Meine Familie konnte es oft nicht immer nachvollziehen, wenn ich Probleme hatte. Aber gerade meine Eltern haben sich so reingekniet und mir immer wieder gesagt: „Du bist nicht dumm! Wir wissen das. Streng dich einfach an und wenn du deinen Abschluss hast, kannst du immer noch sagen, das war anstrengend. Aber dann hat man wenigstens etwas in der Hand.“

„In der Oberstufe hatte ich einen total beeindruckenden Lehrer. In seinem Werte-und-Normen-Unterricht haben wir Dinge besprochen, über die ich teilweise heute noch nachdenke. So entstand der Wunsch selbst so ein Lehrer zu werden. Ich habe dann nach dem Abi ein FSJ in Berlin gemacht, weil ich das Ganze einmal ausprobieren wollte. Dabei habe ich gemerkt, dass der Job anders ist, als ich dachte. Am Ende habe ich mich deshalb gegen den Studiengang entschieden. Trotzdem war das FSJ eine schöne Erfahrung, die mich persönlich weitergebracht hat. Denn selbst wenn ich gemerkt habe, dass der Lehrerberuf nichts für mich ist, habe ich dort gelernt frei vor Leuten zu sprechen und diese mitzureißen.
Danach habe ich mich gefragt, was mich wirklich interessiert, wo meine Stärken sind und so bin ich zu PoWi gekommen. Politikwissenschaft ist ein Thema, mit dem man ja immer irgendwo konfrontiert ist. Jeder Mensch hat eine gewisse Haltung, eine gewisse Meinung, und durch das Studium kann man das, was man vorher gedacht hat, auch überprüfen. Man hat die Gelegenheit, eine Frage, die man sich vorher vielleicht schon lange gestellt hat, in einem wissenschaftlichen Rahmen beantworten zu können. Ich habe auch ein Praktikum bei einem Bundestagsabgeordneten gemacht. Dabei war es ziemlich interessant zu sehen, wie sein Tag abläuft, und bei den Sachen, über die man normal nur in der Zeitung liest, hautnah dabei zu sein.“

„In meiner Familie war ich seit Generationen der erste, der die Möglichkeit hatte zu studieren. Bei meinen Eltern und Großeltern scheiterte das immer an den finanziellen Möglichkeiten oder an politischer Verfolgung. Und ich konnte nicht nur auf die Universität gehen, sondern mir sogar aussuchen, was ich studieren wollte: Theologie, und nicht Jura, wie es meine Eltern gerne gehabt hätten. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit. Und ich bin überzeugt, dass in einer Gesellschaft ein ständiges Geben und Nehmen herrscht. Deshalb möchte ich etwas zurückgeben. Für einen Universitätspräsidenten bin ich beispielsweise überdurchschnittlich viel im Ausland unterwegs. Internationale Vernetzung finde ich sehr wichtig, denn Wissenschaft kennt keine Grenzen. Ich fahre – vielleicht aus vermindertem Risikobewusstsein – auch in Krisenländer, wo andere jetzt nicht hinfliegen würden. Ich sehe mich da in der Verantwortung. Wenn ich etwas für die Gesellschaft tun kann, dann muss ich es auch tun, getreu dem „rheinischen Gottesbeweis“: Von nix kommt nix. Dieser Leitspruch wurde mir schon sehr früh ansozialisiert. Ich finde aber gleichzeitig auch: Wenn jemand anderes etwas besser kann, soll er es machen. Damit habe ich kein Problem.“

„Mediävistik ist gar nicht so weit entfernt von unserem Leben heute, wie man vielleicht denkt. Viele Referenzen zum Mittelalter und der frühen Neuzeit haben wir ja im Unterhaltungsbereich. Berühmte Beispiele sind da Game of Thrones oder Herr der Ringe. Da haben wir sehr viele mittelalterliche Elemente. Germanistik und Mediävistik sind auch heute noch in unserer Gesellschaft präsent, zum Beispiel gerade mit dem Thema Antibiotikaresistenzen. Wissenschaftler versuchen gerade, sich anhand von mittelalterlichen Texten aus verschiedenen Bereichen und Ländern antibiotische Rezepte anzueignen, die uns vielleicht heute helfen könnten, solche Resistenzen zu bekämpfen. Das ist total cool.
Man darf sich nicht demotivieren lassen und muss immer weiter machen! Das war schon immer mein Lebensmotto. Meine Kraft dafür bekomme ich von meinen Freunden, meiner Familie und vor allem von meiner Schwester. Sie ist mein Ein und Alles. Beim Promovieren ist es ungemein wichtig, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, man darf sich in keinem Fall einfach zurückziehen und dann nur an der Dissertation sitzen. Man braucht einen Ausgleich, dass man sich mit Freunden trifft, etwas raus kommt und nicht immer nur Fachliteratur liest, sondern auch mal etwas zur Entspannung macht.“

„An meiner Arbeit gefällt mir, dass ich immer mit verschiedenen Leuten zu tun habe, ob es Studenten, andere Universitätsbesucher, Uni-Mitarbeiter oder Professoren sind. Es ist einfach interessant, zu sehen, wie Leute auf mich reagieren. Hier an der Uni erlebe ich es überwiegend positiv. Bei manchen Leuten allerdings merkt man, dass sie nicht wissen, wie sie reagieren sollen, das kann man meistens aber mit einen Lächeln überwinden.
Als Ausgleich zur Arbeit, brauche ich es, Musik zu hören und mit Freunden wegzugehen. Ich war vor ein paar Wochen wieder mal auf einem Konzert – einfach ein paar Stunden Spaß haben und komplett abschalten. Man muss nämlich nicht laufen können, um Spaß am Leben zu haben. Mein Lebensmotto lautet: „Glaube an Liebe, Wunder und Glück! Schau nach vorn und nicht zurück! Tu was du willst, und steh dazu, denn dein Leben lebst nur du!““

„In meinem jetzigen Beruf in der Druckerei macht es mir am meisten Spaß, die Menschen zu beraten, vor allem beim Layouten. Da kommen häufig Leute und fragen nach Rat. Das allerschönste für mich ist, die Freude in den Augen zu sehen, wenn es am Ende passt. Das ist das Beste, wenn ich den Leuten helfen kann. Wenn wir dann ein Dokument gemeinsam aufgebaut haben und ich in strahlende Augen schaue, ist der Tag gerettet. Nicht nur für mein Gegenüber, sondern auch für mich.
Es kommt ganz selten vor, dass jemand, der in meine Druckerei kommt, schlecht gelaunt wieder hinaus geht. Lachend geht die Arbeit eh besser, deshalb ist mein wichtigstes Lebensmotto: Lache! Lache einfach! Lache und die Welt lacht mit dir, weine und du weinst alleine. Deshalb versuche ich immer, mich auch an kleinen Dingen zu erfreuen und Leute mit meinem Lachen mitzureißen.
Die Freude der Menschen zu sehen, motiviert mich in meiner Arbeit. Ich bin generell ein sehr positiv denkender Mensch. Trotz eines Burnouts im letzten Jahr lache ich unwahrscheinlich gern und viel und bin ganz selten mies drauf. Ich versuche, jeden mit dem gleichen Respekt zu behandeln, egal ob Sekretärin oder Professor. Deshalb kommen die meisten meiner Kunden sehr gerne zu mir, auch weil sie immer mit Respekt behandelt werden.“

„Das Schöne an meinem Arbeitsplatz sind die vielen kleinen Standorte in der Innenstadt mit ihren manchmal auch nicht standardisierten Lösungen. Für die Arbeit würde ich mir wünschen, dass alle ein bisschen toleranter aufeinander zugehen und nicht irgendwie in ein Klassendenken verfallen. Manchmal sehe ich das zwischen Verwaltung und Wissenschaft, Vorgesetzten und Mitarbeitern, Universitätsangehörigen und Studierenden. Stellenweise gibt es das schon immer wieder, aber nicht so, dass ich sage, es ist ganz schrecklich. Seit ich an der Uni bin, hat es das aber schon immer gegeben. Da waren immer schöne Sachen dabei, aber auch immer weniger nette. Aber dass sich das in meiner Zeit an der Uni tendenziell irgendwie verbessert oder verschlechtert hätte, glaube ich nicht. Dafür ist die Zeit dann doch zu kurz. So schnell entwickelt sich der Mensch nicht. Mein Lebensmotto: Ich versuche, heiter durchs Leben zu gehen. Das ist eigentlich manchmal schon anstrengend genug.
Ich spreche sehr gerne mit vielen Menschen und bin sehr interessiert. Und gerade an der Uni mit dem Austausch, mit dieser tollen Vielfalt ist das einzigartig. Dadurch dass ich relativ jung an die Uni gekommen bin, hatte ich damals sehr viel Kontakt mit den Studierenden. Früher wurde ich von allen geduzt, doch mittlerweile halten sie mir die Tür auf. Es geht halt langsam auf einen anderen Lebensabschnitt zu.“

„Hätte ich drei Wünsche frei, würde ich mir als erstes mehr Betreuung für die Studierenden wünschen. Es kommen oft Studierende mit Problemen, die sie sich gar nicht trauen zu sagen. Das wird immer mehr und ich denke, es hängt mit den neuen Studienbedingungen zusammen. In kleineren Studiengängen ist es möglich, dass wir uns Zeit nehmen, sie einzeln zu betreuen. Aber ich weiß auch, dass das in den Massenfächern nicht geht. Viele wissen auch gar nicht, welche Stellen Hilfe bei Problemen anbieten.
Das nächste, was ich mir wünschen würde, wären immer so tolle Mitarbeiter. Bisher hatte ich da immer Glück, egal ob Wissenschaftler oder Hilfskräfte. Es gibt natürlich mal Tage, die schwieriger sind, aber ungern auf die Arbeit bin ich noch nie gegangen. Das liegt auch an der Atmosphäre und dem guten Klima. Da freut man sich schon, wenn man jemanden auf der Treppe sieht und Hallo sagt.
Und das Dritte, was ich mir wünschen würde, wäre eine bessere Bezahlung. Wir Sekretärinnen werden immer noch wie Maschinenschreiberinnen von anno dazumal bezahlt, leisten aber heute viel mehr. Da ist nicht nur das administrative und eigenverantwortliche Arbeiten, sondern auch die Betreuung von Studierenden. Sie sind manchmal wie unsere Kinder und man hat sie gern. Viele kommen dann am Ende ihres Studiums und bedanken sich bei der Sekretärin als guter Seele des Lehrstuhls. Da bekommt man wahnsinnig viel zurück.“

„Unser Ziel ist es, mit Hilfe des Sports, als Botschafter der Uni Bamberg, unsere Partnerunis im Ausland zu besuchen. Nicht nur der Fußball, sondern auch der kulturelle Austausch (Besuch des Goethe Instituts, deutscher Schule etc.) sind dabei wichtige Bestandteile der Reisen.
2003 begann alles mit einem gewonnenen Turnier in Eindhoven/NL. Dann folgten Reisen nach Mailand, Barcelona, Bedford und Tirana. 10 Jahre später saßen wir, auf Einladung eines ehemaligen Spielers unserer Uni, im Flieger nach Sydney und Brisbane. Nach Australien folgte 2016 Asien (Seoul). 2018 beauftragte mich unser Präsident, Prof. Dr .Dr. habil. Godehard Ruppert, eine Reise nach Südamerika (Buenos Aires und Montevideo) zu organisieren. In Buenos Aires haben wir auf dem Gelände von Juventus Turin gegen die Studentennationalmannschaft von Argentinien ein Unentschieden herausgeholt. Der Trainer der argentinischen Mannschaft, ein früherer Nationalspieler, wollte gar nicht glauben, dass wir an dem Tag erst zum dritten Mal zusammen Fußball gespielt hatten. Diesem Highlight folgte heuer eine Balkantour nach Serbien, Kroatien und Slowenien und nächstes Jahr fliegt die Auswahl an die Elfenbeinküste.
Neben meinen persönlichen Eindrücken, ist es immer wieder eine Freude zu erleben, wie meine Spieler sich neuen Kulturen öffnen, Toleranz und Fairness leben. Der Kommentar meines Mannschaftskapitäns, Alexander Eckert. „ Du hast uns die Welt gezeigt!“ ist höchstes Lob und dem wäre eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, außer dass die anderen Unis ziemlich neidisch auf uns sind.“

„Wir Religionsdidaktiker müssen schauen, dass die Schülerinnen und Schüler im Reliunterricht Freiraum zum Nachdenken über Sinnfragen erhalten, und das geht nur mit Freude. Die Theologie-Studierenden sollten aus der Uni rausgehen und sagen: Theologie ist super, es macht Spaß und ich möchte mich mit Schülern über Theologie austauschen. Ein Satz, den ich in Vorlesungen oft sage, ist: „Wenn ein Schüler durch Religionsunterricht nach neun oder 13 Jahren begründet sagen kann, warum er Religion für sich gut findet oder auch ablehnt, ist viel gewonnen im Gegensatz dazu, wenn jemand keine Meinung hat.“ Man muss in diesem Unterrichtsfach eine begründete Position zu Religion und Glaube entfalten können. Es geht nicht darum, dass die Heranwachsenden im Religionsunterricht gläubiger gemacht werden, als sie vorher waren.
Es gibt verschiedene Dinge, die mir bei meiner Arbeit Spaß machen. Der Austausch mit Studierenden ist etwas elementar Wichtiges für mich und das Arbeiten im Team auch. Ich habe gerade die Chance, in vielen Teams Forschung und Lehre zu gestalten. Das Lehrstuhlteam, das KulturPLUS- oder das ZLB-Team – alle sind sehr bereichernd für mich, weil da Wissenschaft vorangebracht wird und ich super Leute habe. Da gehört natürlich auch immer die Sekretärin maßgeblich mit dazu. Ich habe einfach gerne mit Menschen zu tun.“

„Das Schöne an der Arbeit in der Studierendenkanzlei ist, dass man etwas Soziales mit der Verwaltung verknüpfen kann. Deshalb führen wir immer noch die persönliche Einschreibung durch, obwohl es auf Dauer wahrscheinlich nicht mehr haltbar sein wird. Ich persönlich liebe die Einschreibezeit und den Trubel, wenn man die Leute trifft und sie direkt Fragen stellen können. Ich mag einfach, dass sie zu uns kommen und wir sie sehen, dass man sich persönlich begrüßen kann. Überhaupt: ich mag ‚meine‘ Studierenden.
Ich lebe seit 35 Jahren hier und schätze an Bamberg sehr, dass es so heimelig ist. Ich mag die Silhouette der Stadt und liebe es, auch mal in der Mittagspause durch die Stadt zu laufen und mir zu denken: >Heute geh ich als Tourist!< Dann schau ich mir wieder mal Häuser an, an denen man sonst einfach vorbei läuft. So sieht man erst wieder, welch großartige Bauwerke wir hier haben, ob kleine Häuschen oder große Villen. Besonders gefällt mir an Bamberg, dass ich so viele Studenten und Studentinnen kenne, die man trifft und die dann winken und „Hallo, Frau Steger!“ rufen. Es ist nicht anonym, es ist einfach persönlich und schön.“

„Die Berufswahl hat mir im Gymnasium viel Stress gemacht, weil ich nicht wusste, was ich werden will, ich kenne mich ja fast noch gar nicht. Jetzt macht es mir weniger Angst, weil ich weiß, der Beruf allein wird mich nicht glücklich machen. Es ist die Beziehung zu meiner Familie und meinen Freunden, die es ausmacht, dass ich glücklich bin. Für mich ist es wichtig, dass ich meine Brüder und fünf, sechs Freunde habe, auf die ich immer zählen kann. Ich will natürlich nicht, dass der Beruf langweilig ist. Aber ich denke nicht, dass es einen perfekten Beruf gibt. Ich habe diesen Sommer in einem einfachen Geschäft gearbeitet, nichts Spezielles und nur zwei Monate. Aber ich habe verstanden, dass jeder Beruf irgendwelche positiven Seiten hat, auch wenn man es nicht erwartet. Da war es zum Beispiel schwierig, dass man so viel tragen musste. Aber am Ende des Tages hatte ich nach der Arbeit, zum ersten Mal in meinem Leben, keine Verpflichtung oder Hausaufgaben mehr. Ich konnte einfach die Zeit zu Hause mit meiner Familie genießen, Projekte haben, reisen, Klavier lernen. Ich war mehr ich mit diesem banalen Job als im Gymnasium, wo ich nie Zeit für mich hatte. Ich brauche Zeit für mich, um glücklich zu sein. Und selbst so ein Job, der mir gar nicht wichtig war, kann mich glücklich machen. Zum ersten Mal hatte ich wirklich Zeit für all das.“

„Ich war nach dem Abitur hin- und hergerissen zwischen Journalismus und Lehramt. Letztendlich habe ich beides gemacht. Ich habe einerseits als freie Mitarbeiterin gearbeitet, aber eben auch Lehramt studiert und in der Schule unterrichtet.
Den Journalismus habe ich nicht aufgegeben, mich während des Referendariats an der Schule jedoch auf dieses konzentriert. Ich habe mir beide Berufsfelder offengehalten und kann mir für meine Zukunft tatsächlich beides vorstellen. Ich wollte mich nie komplett für einen Job verbiegen müssen.
Für mich wäre es schlimm, mich an eine Tätigkeit zu binden, nur weil ich darauf lange hingearbeitet habe, dann jedoch unglücklich bin. Ich wünsche mir deshalb für die Zukunft Mut und Tatkraft, immer wieder neue Wege zu gehen.“

„Meine reguläre Schulzeit und Ausbildung waren die Hölle für mich, ich war immer Außenseiter. Sei mal in der Hauptschule kunst- und kulturaffin, zeichnerisch interessiert und schau dann mal Sailor Moon – als Kerl! Die Ausbildung war dann auch nicht viel besser, weil ich in der Firma der erste Azubi war und niemand recht wusste, wie man ausbildet und wie eine Ausbildung funktioniert.
Doch der Wunsch war immer noch da, zu studieren, und irgendwann haben meine Kollegen gesagt: >Alex, du willst doch was aus dir machen. Hast du keine anderen Pläne?< Sie haben mir ein bisschen geholfen und mir in den Arsch getreten. Dann habe ich mir das Hermann-Kesten-Kolleg in Nürnberg rausgesucht und dort in vier Jahren mein Abitur nachgeholt. Meine Eltern waren voll dagegen, dass ich aufs Kolleg gehe und studiere. Aber wenn mir jemand sagt, mach das gefälligst nicht, dann ist das für mich die Motivation, das erst recht zu machen! Und ich hatte recht! Es geht mir jetzt weitaus besser als vorher.
Viele meiner Kommilitonen verstehen nicht, dass ich den ganzen Tag gerne in der Uni bin. Warum soll ich zuhause irgendwas in Eigenarbeit recherchieren, wenn mir hier die Dozenten das auf dem Silbertablett servieren? Außerdem habe ich an der Uni lauter tolle Leute um mich herum. Der Umgang mit verschiedenen Menschen macht mir Spaß. Andere Sichtweisen kennen lernen, selber wachsen – und es hält auch jung.“

„Ich finde es immer spannend, Menschen und deren Ansichten kennen zu lernen. Eine Uni ist ja wirklich ein kleiner Kosmos, in dem alle vertreten sind, vom Hausmeister bis zum Präsidenten. Prinzipiell hat jeder etwas zu erzählen, alle haben eine Geschichte und ich interessiere mich wirklich dafür. Ich finde per se jeden wertvoll und ich versuche mit jedem auf Augenhöhe zu reden. Vielleicht ist das einfach das Geheimnis, dass man erkennt, dass einem jeder etwas vermitteln kann, oder dass man bei jedem etwas sehen kann, was toll ist.
Es freut mich, wenn ich die Möglichkeit habe, für jemanden eine Tür zu öffnen. Viele Menschen haben fast panische Angst vor Veränderung und dann versuche ich, ihnen die positiven Seiten an sich selbst aufzuzeigen und ihnen Mut zu machen. Oft höre ich von Ratsuchenden „da kann man eh nichts machen, ich wollte es nur mal jemandem erzählen“. Es gibt immer eine Lösung. Das möchte ich vermitteln.“

„Eine Kommilitonin hat mal gesagt: „Studium ist mehr als das Modulhandbuch abzuarbeiten“ und da hat sie sehr Recht. Deshalb versuche ich viel neben meinem Studium zu machen. So viel Bildung und so günstig Bildung bekommen wir nie wieder. Da lohnt es sich einmal über den Tellerrand hinauszuschauen und auch mal eine Vorlesung zu besuchen, die nicht zum eigenen Fachbereich gehört. Ich glaube dadurch, dass wir unsere Zeit selber gestalten können, kann man sehr viel machen während der Studienzeit. Das ist ein Geschenk, aber zugleich auch eine Aufgabe.
Als ich das Theologiestudium begonnen habe, dachte ich, ich kenne mich durch die Pfarrgemeinderatsarbeit und das Ministrant sein aus. Dann kam die erste Vorlesung im ersten Semester. Da habe ich gemerkt, was für einen kindlichen und naiven Glauben ich mitbringe und das hat meinen Glauben vollkommen auseinander gelegt. Die historisch kritische Exegese – ein Auge liest den Text, ein Auge schaut darauf, in welchem historischen Umfeld der Text entstanden ist – hat mir meinen Glauben so auseinander genommen, dass er sich jetzt erst wieder langsam zusammensetzt. Aber das hat einen Stein in mir ins Rollen gebracht, für den ich so dankbar bin. Ich glaube jetzt anders, aber ich würde sagen, ich glaube jetzt mehr, weil ich das Gefühl habe, für mich begriffen zu haben, um was es geht.“

„Gottesdienst ist kein Selbstzweck. Ich mache den für die Menschen und ich bekomme dabei oft wirklich tiefergehende, positive Rückmeldungen. Neben meiner Mitarbeit an der Professur für Judaistik und meiner Arbeit als Ärztin bin ich natürlich als Rabbinerin für meine Gemeinde da. Als Seelsorgerin versuche ich immer für die Menschen da zu sein. Es ist wichtig, dass ein Ansprechpartner da ist und jemand, den die Leute kennen, dem sie vertrauen. Manchmal kann ich helfen, manchmal kann ich nicht helfen, aber ich versuche es zumindest immer. Und das ist etwas Wichtiges. Denn keiner lebt ja für sich alleine. Es macht meine Person aus, ein Teil dieser Gemeinde zu sein, denn für mich alleine bin ich gar nichts.
Diese Gemeinde ist momentan auch das, was mich vorwiegend antreibt. Ich mach das, weil das für mich ein wirkliches Bedürfnis ist, die Gemeinde weiter mitzuentwickeln, meine Womenpower dafür zu geben, um die Gemeinde weiter aufzubauen.
Eigentlich geht meine Rabbinertätigkeit auf meine Schulzeit zurück. Als uns im Althebräisch Unterricht bewusst wurde, dass die Übersetzungen der Texte oft unzureichend sind, sahen wir warum es sinnvoll ist, den Text selber im Original zu lesen und zu übersetzen. Das war eigentlich der Zündfunken. Ich sagte mir: >Wo hat man uns eigentlich noch etwas hingeschrieben, was so gar nicht stimmt?< Eine Übersetzung kann ja immer nur eine Bedeutung eines Wortes wiedergeben. Und jede Übersetzung ist somit auch eine Deutung.“

„Eigentlich wollte ich immer Automechaniker werden. Das mache ich jetzt als Hobby. Dann habe ich aber doch Schreiner gelernt, was auch ein schöner Beruf ist. An meinem Job gefällt mir besonders der Umgang mit den Leuten. Wenn mich jemand fragt, was das Schöne an der Uni ist, antworte ich: Die Menschen sind so nett und freundlich. Das finde ich ganz toll und deshalb arbeite ich da auch unglaublich gern.
Wenn ich mich noch einmal entscheiden müsste, würde ich aber Naturwissenschaftler werden. Das fasziniert mich im Nachhinein, leider viel zu spät. Mein Opa hat immer gesagt: „Werde Förster, das liegt dir“. Mein Opa hat mich generell sehr geprägt, genau wie meine Mutter. Auch wenn ich sie damals nicht immer verstanden habe, hat sie doch meistens Recht gehabt.
Ein perfekter Tag kann für mich eigentlich jeder Tag werden. Ich kann auch heute als perfekten Tag sehen. Ich bin gesund, stehe auf, trinke meinen Kaffee, mache meine Arbeit, gehe heim und lass den Abend ausklingen. So lebe ich jeden Tag. Das muss kein Urlaub sein. Generell ist mein Lebensmotto: Genieße das Leben. Jetzt ist das Leben. Nicht morgen und nicht gestern. Leb dein Leben richtig und vor allem leb die Gegenwart.“

„Mein Engagement für die Zusammenarbeit mit unseren Partneruniversitäten an der Elfenbeinküste ist mir sehr wichtig. Zweimal im Jahr bin ich vor Ort und erlebe, wie andersartig Beziehungen und kulturelle Wahrnehmung in anderen Kulturen funktionieren.
Schon in meiner Kindheit habe ich mich für Afrika interessiert; da war es die Exotik, die mich fasziniert hat. Ganz prägend war dann mein Auslandsjahr in Frankreich. Danach wollte ich im Bereich der Kolonialgeschichte promovieren, dies erwies sich aber als schwierig, denn lange Zeit war die afrikanische Kolonialgeschichte unter dem Radar der Aufmerksamkeit der Historiker in Deutschland.
Es ist faszinierend, zu sehen, dass afrikanische Gesellschaften in vielerlei Hinsicht anders funktionieren, aber ihrer ganz eigenen Logik folgen. Das ist zwar vielfach wissenschaftlich beschrieben, aber es ist etwas ganz anderes, das persönlich zu erleben. In vielen Situationen können wir erkennen, dass das, was wir in anderen Ländern für einen Missstand halten, bei näherem Hinsehen durchaus soziale Funktionen hat. So wie unsere Kultur ihre eigene Logik hat, die wir für selbstverständlich halten, so folgen auch andere Kulturen ihrer eigenen Logik. Dadurch, dass wir uns mit anderen Kulturen beschäftigen, haben wir letztlich die Chance, uns selbst permanent in Frage zu stellen. Deshalb müssen wir behutsam sein, wenn wir Ratschläge erteilen oder sogar unsere ökonomische und politische Macht als Vertreter einer reichen, westlichen Region einsetzen, um dort Veränderungen zu induzieren.“

„Ich glaube, dass alles seinen Sinn hat im Leben. Ob das jetzt Schicksal genannt wird oder Gott, da bin ich mir nicht sicher und da glaube ich auch nichts Bestimmtes, aber ich glaube, dass alles aus einem gewissen Grund passiert. Ich glaube aber, dass wir trotzdem eine Entscheidungsfreiheit haben und auch unsere Entscheidungen treffen können. Selbst wenn die Dinge nicht so laufen, wie ich sie gerne hätte, versuche ich, das so positiv wie möglich zu sehen. Ich glaube, es gibt für jeden einen Sinn im Leben.
Ich habe oft das Gefühl, die Menschen misstrauen sich gegenseitig zu sehr und haben zu viele negative Einstellungen. Ich bin der Überzeugung, dass wenn man den Menschen positiv begegnet, auch etwas Positives zurückkommt. Ich glaube nicht, dass Menschen böse sind, oder etwas Böses wollen. Sie machen manchmal Sachen aus Gründen, die man nicht versteht. Aber ich glaube, es steckt nie nur etwas Böses dahinter. Ich glaube, das gibt es einfach nicht. Wenn man einen Menschen anlächelt, kommen oft positive Reaktionen zurück. Ich hab das schon häufig in der Bahn gemerkt. Da schauen die Leute oft grimmig. Wenn man sie dann einfach mal offen anlächelt, sind sie zwar erst irritiert, aber dann freuen sie sich und lächeln zurück.“

„In der Schule hatte ich immer Schwierigkeiten mit Mathe. Mein Opa hat mir dann immer gesagt, „Sei doch dankbar für das, was du hast und konzentriere dich auf das, was du kannst“. Da denke ich heute noch dran. Er war ein Mensch, der immer dankbar war für alles, was er hatte. Ja nicht zu viel essen oder einkaufen, aber er ist auch sorgsam mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen umgegangen. Mein Opa hat mich sehr geprägt. Dafür würde ich mich gerne nochmal bei ihm bedanken. Auch dafür, dass er mir diese Ruhe und Naturverbundenheit beigebracht hat. Wenn es um nachhaltiges Leben geht, sollte man doch glücklich sein mit dem, was man hat.
Ich bin dankbar dafür, dass ich hier studieren und arbeiten darf und überhaupt die Möglichkeit zum Studium habe. Ich will im Leben weiterkommen, mit den Dingen, die ich gerade mache, und versuche, mich immer weiter zu entwickeln. Einfach in kleinen Dingen immer besser werden, ob es jetzt zum Beispiel Menschen zuhören oder ihnen helfen ist.
Durch das Impro-Theater spielen bin ich viel schlagfertiger geworden. Ich mache jetzt einfach Dinge, wo ich früher so viel überlegt habe. Ich war ein eher schüchterner Mensch und jetzt bin ich viel offener. Da lernt man ganz anders mit Menschen umzugehen.“

„Ich würde sagen, dass ich sehr ehrgeizig und fleißig bin. Ich habe vier Jobs, studiere nebenbei noch. Dass ich mir so viel zumute, kann aber auch negativ sein. Viele Studierende genießen das Studierendenleben, aber ich glaube, ich muss beschäftigt sein. Ich brauche Ziele im Leben. Es gibt immer neue Sachen, die ich kennenlernen will. Im Hinblick auf die Zukunft mache ich das vielleicht, um später ein bisschen bessere Chancen zu haben. Nach dem Studium möchte ich zum Radio. Da komme ich ursprünglich her, ich habe vor meinem Studium eine Ausbildung beim Radio gemacht.
Mich haben Freundschaften stark geprägt. Vielleicht liegt es daran, dass ich Einzelkind bin. Aber ich war schon immer ein sehr loyaler Mensch. Erlebnisse mit Freunden, sowohl negativ als auch positiv, haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin. Meine Handballmannschaft oder die Leute beim Uni-Radio würde ich als meine Familie im weitesten Sinn bezeichnen.
Heimat ist mir sehr wichtig. Früher, am Anfang meines Studiums, bin ich viel nach Hause gependelt. Dort sind die Menschen, mit denen ich groß geworden bin. Mittlerweile hat sich meine Heimat Richtung Bamberg verlagert. Ich kenne hier so viele Leute und fühle mich hier wohl. Insofern ist Heimat für mich nicht gebunden und kann auch wechseln.“

„Besonders geprägt hat mich meine Großmutter. Sie ist im Jahr 1935 geboren und eine starke Persönlichkeit gewesen, die stets zuversichtlich und optimistisch war. Ein fixes Vorbild habe ich nicht, aber es gibt sehr viele Menschen, die mich inspirieren und mich dazu anregen, mich selbst weiterzuentwickeln. Dazu gehören auch meine Freunde, die immer für mich da sind.
Ich studiere Kunst und Germanistik auf Lehramt und möchte später eine Lehrerin werden, die ihre Schüler inspiriert. Ich mache Kunst um mich auszudrücken, um zu zeigen, was mich bewegt und auch, um gesellschaftskritisches Denken anzuregen.
Das Leben kann eine Berg- und Talfahrt sein, aber meine Devise ist, dass das Leben eigentlich zu kostbar ist, um sich zu ärgern. Man sollte sich für die wichtigen Dinge Zeit lassen und sich nicht selbst stressen oder von anderen stressen lassen. Als Ziel habe ich mir dieses Jahr gesetzt, einfach zufrieden und dankbar zu sein. Besonders dankbar bin ich für meine Sinnesorgane. Mit denen kann ich dieses irre und wunderschöne Leben genießen. In die Natur zu gehen, gibt mir Kraft. Ich finde, die Natur ist wertvoll und wunderschön.“

„Ich bin extra hergezogen. Ich komme aus der Nähe von Köln. Da gab es keine Stadt in der Nähe, die vom NC her für mich passte. Deshalb bin ich jetzt hier.
Familie ist mir sehr wichtig. Das Gefühl zu wissen, dass man, wenn etwas ansteht, schnell da sein kann, wäre schön. Ich kann mich jetzt zwar auch in den ICE setzen, aber das ist schon noch mal was anderes. Aber gerade diese ganzen kleinen Familienfeiern, wo auch Leute kommen, die man sonst vielleicht nicht so oft sieht, sind sehr schön. Wenn man weggeht, merkt man erst so richtig, wie schön es ist, wenn alle recht nah beieinander wohnen.
Ich habe drei ältere Geschwister. Deswegen musste ich versuchen, irgendwie da so ein Gegengewicht in die Waage zu legen. Dadurch dass ich das Nesthäkchen bin, hab ich zwar gewisse Vorteile, aber wenn die alle älter sind, muss man gucken, dass man irgendwie aufschließt. Meine beiden älteren Schwestern hatten gute Noten. Mein Bruder und ich haben es etwas ruhiger angehen lassen.
Ich rede sehr viel und schnell, besonders wenn ich Kaffee trinke. Und ich bin schon ein Mensch, den man vielleicht ein bisschen als Besserwisser bezeichnen könnte. Diskussionen gebe ich ungern aus der Hand. Und will meistens schon gern das letzte Wort haben.“

„Was mich motiviert trotz des vielen Stresses und der Praktika weiterzumachen, ist die Aussicht, einmal im psychologischen Berufsfeld zu arbeiten. Und das schlechte Gewissen. Jetzt ist man so weit gekommen, jetzt zieht man es auch durch. Wenn mal alles zu viel wird, denke ich an mein Lebensmotto: Nichts ist unmöglich! Ich war selber tief unten. Ich war Schulabbrecherin und teilweise halb Straßenkind und hab es geschafft mein Abi mit 1,8 nachzuholen. Man kann alles schaffen, wenn man es möchte. Man muss sich nur aufraffen.
Ich habe gerade eigentlich auch gar keine Lust auf das Referendariat. Am liebsten würde ich den Master in Rechtspsychologie machen und in der JVA arbeiten, obwohl das als Frau natürlich gefährlich ist und ich zum eigenen Schutz von einem Beamten begleitet werden muss. Die Arbeit reizt mich aber, weil Straftäter von der Gesellschaft extrem diskriminiert und ausgegrenzt werden und ich meine, dass diese Ausschließungsform der Grund ist, warum sie wieder rückfällig werden. Ich will diesen Menschen einfach zuhören. Wenn dir jeder sagt, du bist sowieso beschissen, und sogar deine Eltern dich ausschließen, warum solltest du dann dein Leben ändern? Da gehst du zu deinen Kumpanen zurück, die dich verstehen und dir ein Gefühl von Familie vermitteln. Ich möchte als Psychologin mit den Insassen rausfinden, warum sie überhaupt straffällig geworden sind, und ihnen helfen aus diesem Muster auszubrechen.“

„Ich denke, dass Menschen glauben, um etwas zu haben, an dem sie sich festhalten können. Sie suchen in der Gemeinschaft nach einem Gefühl der Zugehörigkeit. Aber ich selbst glaube nicht wirklich an einen Gott. Oder zumindest nicht an den, der in der Bibel beschrieben wird. Aber ich glaube, dass wenn man Menschen gegenüber positiv ist, das auch zurückkommt. Das klingt zwar nach Karma, aber buddhistisch bin ich auch nicht. Ich versuche, jedem Menschen offen zu begegnen und schließe Menschen generell schnell in mein Herz.“

„Mein Lebensmotto ist: Wir sollten uns und das Leben nicht zu ernst nehmen. Wir sind manchmal zu verklemmt, um zum Beispiel auch sowas wie Bildung überhaupt mal genießen zu können. Oder simple Alltagssachen oder auch Sachen, die uns anstrengen. Wenn ich weiß, dass ich zum Beispiel einer Anstrengung nachgehe, aber dafür dann auch danach entspannen oder auch für mich selber was daraus mitziehen kann, dann ist das schon ein Antrieb. Das ist aber auch ein Antrieb, den ich haben will, nicht weil ich gute Noten oder mich irgendwo profilieren will.
Mein Bachelor hat mich schon sehr viel Energie gekostet. Ich musste mir die Strukturen, um den Bachelor zu schaffen, so wie es jetzt auch läuft, erstmal aneignen. Ich musste selber kapieren, warum ich hier bin, warum ich das mache und dass das für mich einen Vorteil hat und nicht für irgendjemand anderen, dass das mein Lebensweg ist. Das war ein Prozess, der sich schon über Jahre hinweg gezogen hat. Überhaupt mal diesen Blickwinkel zu bekommen. Der Bachelor war schon mit das Härteste, was ich mir bisher erarbeitet habe.“

„Ich bin an einem Punkt, an dem ich von mir aus sagen kann: Ich bin gut so, wie ich bin. Und wenn andere das nicht so sehen, dann ist das halt so. Da muss man sich auch selbst gut genug kennen, um zu wissen: Der Weg, den ich gehe, ist der richtige.
Die Leute haben mich nicht gemocht in der Schule. Das hat mir geholfen, wach zu werden und mich eben nicht zu beugen, um cool sein zu wollen. Ich wurde zu dem, was ich sein wollte, was ich cool fand. Ich habe mich so gekleidet, wie ich‘s cool fand, ich habe mich so geschminkt, ich hatte meine Haare so, wie ich’s cool fand. Und dadurch, dass ich mit mir selbst im Reinen war, habe ich dann eine ganz andere Sicherheit und damit eine ganz andere Ausstrahlung bekommen. Und so kommen dann auch andere Menschen zu einem hin. Dann kommt eine freundschaftliche Basis, eine Akzeptanz von ganz allein.
Bei mir war das eher eine natürliche Evolution, als etwas, woran ich arbeiten muss; dass mich jeder um Biegen und Brechen mag. Aber ich glaube an das Gute im Menschen und möchte, dass andere das auch in mir sehen.“

„Ich bin Christ und mein Glaube gibt mir Kraft im Leben. Er treibt mich an, er erdet mich und gibt mir meine Identität. Seit meiner Kindheit bin ich in der Jugendarbeit meiner Gemeinde aktiv. Ich mag es, mit den Kindern zu arbeiten und auf Freizeiten mitzufahren. Wir bauen mit den Kindern ein Lager im Wald und abends sitzen wir gemeinsam ums Lagerfeuer herum. Es wird nie langweilig, jedes Jahr passiert etwas Unerwartetes.
Ich reise sehr gerne. Am liebsten backpacke ich. Es ist so unkompliziert, wenn man morgens aufsteht und nicht weiß, wo man sich am Abend befindet oder wo man schlafen wird. Man muss an nichts anderes denken. Jegliche Ängste, die damit verbunden sind, habe ich überwunden, als ich sechs Monate lang mit nur einem Rucksack durch Neuseeland gereist bin. Am Anfang war es schon schwer, sich auf die Sachen, die in einen Rucksack passen, zu beschränken. Aber irgendwann verstehst du, was du alles brauchst und auf was es ankommt. Man kann lernen, minimalistisch zu leben. Als ich wieder zuhause war, habe ich erstmal meinen kompletten Kleiderschrank aussortiert. Ich kaufe jetzt auch nur noch das, was ich wirklich brauche und versuche, so minimalistisch und nachhaltig wie möglich zu leben.“

„Ich spiele Rugby. Es ist ein sehr schöner Sport, ich würde ihn eher mit Ballett als mit Fußball vergleichen. Beim Rugby geht es zu einem großen Teil um Disziplin. Zum Beispiel gibt es eine Regel, dass wenn ein Spieler, der nicht der Kapitän ist, mit einem Schiedsrichter spricht, automatisch vom Platz verwiesen wird. Sowas schätze ich sehr. Ich bin in Südafrika zu dem Sport gekommen. Mein Gastvater war selber Trainer. Südafrika war für mich ein sehr spannendes Land, aber die Stimmung war mir ein bisschen zu viel Pulverfass.
In meinem Leben treiben mich Menschen und Ziele an. Menschen, die dich motivieren und die du motivierst – das ist eine wechselseitige Beziehung. Und Ziele, die man sich vorsetzt und die man erreicht und irgendwann abhacken kann. Für meine Geschwister würde ich mein Leben riskieren. Ich denke, es gibt für jeden Menschen Personen, für die man alles tun würde, ohne nachzudenken und das sind für mich meine Geschwister.
Mein Lieblingsspruch ist von Konrad Adenauer: „Die einen kennen mich, die anderen können mich!“

„Ich finde, dass beim Sprachenlernen auch immer die Kultur dazugehört. Ich kann nicht Französisch lernen, ohne mich mit Frankreich zu beschäftigen. Sprache sollte man immer auch als Kulturvermittlerin sehen. Es ist wichtig, dass man ins Ausland geht, um andere Länder, Kulturen und Leute kennenzulernen. Generell ist eine Auslandserfahrung nie schlecht, egal in welchem Studium. Ich habe ein Jahr in Edinburgh als Fremdsprachenassistent gearbeitet. Diese Erfahrung möchte ich wirklich nicht missen. Ich habe viel mitgenommen, auch wenn mir danach gesagt wurde, dass ich auf schottisch fluchen würde mit typisch schottischen Ausdrücken. Inzwischen schaue ich viel zu viel Netflix-Zeug mit amerikanischem Akzent. Es hat sich wahrscheinlich wieder alles revidiert.
Wenn man sich für was begeistern kann, was nichts mit dem Studium zu tun hat, findet man da oftmals auch Sachen und Arbeitsstellen, an die man gar nicht gedacht hätte und die auch wirklich Spaß machen können. Man sollte offen sein für Neues und eben nicht nur denken „Ich kann nur Französisch und Englisch, ich kann nichts anderes“, sondern viel öfter sagen: „Ja okay, das klingt cool, mach ich – das probiere ich mal aus“. Das kann durchaus sehr interessant sein, mal ein bisschen aus seiner Komfortzone rauszugehen.“

„Ich finde politisches Engagement sehr wichtig und bin selbst auch ein sehr politischer Mensch. Ich finde vieles ungerecht und habe das Gefühl, dass gerade junge Menschen dazu etwas sagen sollten. Das motiviert mich, selber etwas zu sagen, weil ich mir oft denke „Mensch, jetzt habe ich mich geärgert, dass diese Person nichts gesagt hat, aber warum sage ich nicht selber was?“
Ich finde es auch ungerecht, wenn Menschen sich unsolidarisch verhalten. In einer Situation, wo sich jemand sexistisch einer Frau gegenüber verhält und ein Mann daneben steht und nichts sagt, obwohl er in einer Art Machtposition ist und leicht etwas sagen könnte, dann ärgere ich mich. Genauso unsolidarisch ist es auch, wenn eine Person von Rassismus betroffen ist und ich sage nichts. Das wäre in so einem Moment meine Aufgabe.
In der Schule gab es mal eine Situation – wie es genau dazu kam, weiß ich nicht mehr. Ein Mitschüler hat mich als „nervige Feministin“ bezeichnet, er hat es auf jeden Fall beleidigend gemeint. Ich habe mich gewundert, weil ich mich darüber gar nicht geärgert habe und seitdem bezeichne ich mich selbst als Feministin. Ich war vorher immer zögerlich mit dem Wort, aber da dachte ich mir dann „Okay, wenn das Feminismus ist, bin ich gerne Feministin“.

„Ich bin hier tatsächlich reingestolpert. Aber ich bin wirklich sehr, sehr froh! Denn Bamberg ist so eine schöne, warmherzige, offene Stadt, eigentlich eine typische Uni-Stadt. Ich fühle mich hier sehr wohl. Das Essen ist prima, die Dozenten sind sehr nett. Wir haben schon eine, sag ich mal, sehr freundliche und warme Bindung. Es ist nicht dieses typische „Dozent und Student“, sondern mehr freundschaftlich. Ich würde sagen, für meinen Studiengang ist das typisch. Bei Pädagogik spielt der Umgang mit Menschen eine sehr wichtige Rolle und da sind die zwischenmenschlichen Beziehungen fast schon automatisch sehr gut.
Ich bin jetzt im zweiten Semester. Am Anfang war es sehr schwer. Ich meine, das ist echt eine krasse Umstellung von Schule zu Uni. Wir sind alle auf uns alleine gestellt. Ich habe aber mittlerweile gelernt, eigenständig zu arbeiten, selbst für mich zu sorgen und allgemein damit umzugehen, alleine zu sein, obwohl man es hier in Bamberg nicht ist bzw. nicht sein muss.
Ich möchte einfach nicht, dass Kinder in ihrer Zukunft Probleme haben, bei denen man ihnen nicht helfen kann, so wie ich sie als Kind hatte. Ich möchte Kindern helfen und ihnen das geben, was ich damals nicht hatte. Deswegen studiere ich auch Pädagogik. Ich möchte entweder Jugend-Gerichtshelfer werden oder im Jugendamt tätig sein. Das ist einfach etwas wirklich Sinnvolles, etwas Wichtiges, für die Zukunft. Man hilft. Allgemein der Umgang mit Menschen treibt mich an; das ist mir wichtig. Dass man hilft, wo immer man kann.“

„Ich studiere Soziologie im 4. Semester, hab’s also bald geschafft. Zu meinem Fach kam ich, da ich sehr gerne mit Menschen arbeiten wollte.
Bildungsgerechtigkeit ist jetzt einer meiner Schwerpunkte. Nach der 8. Klasse bin ich auf die Realschule gewechselt, da ich das Gefühl hatte, dass ich mich dort als Arbeiterkind wohler fühlen würde. Mein Abitur hab ich dann auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt und parallel im Büro als Sekretärin gearbeitet. Da hat mir das Zwischenmenschliche sehr gefehlt. Das rein Kapitalistische, dass sich der ganze Tag nur darum dreht, dass man etwas jemandem verkauft, war mir sehr zuwider. Da dachte ich mir, das kann ich nicht für den Rest meines Lebens machen, es gibt Größeres und Wichtigeres. Für mich persönlich ist dieses Größere die Freiheit. Freiheit in dem Sinne, dass man die Werte, die man über sein Leben hinweg entwickelt hat, tatsächlich mit ins Berufsleben hineinträgt und dort Freiheiten ermöglicht. Die Freiheit, Arbeit als Teil des eigenen Lebens zur Selbstentfaltung für alle Menschen zu ermöglichen und nicht nur zur reinen Umsatzgenerierung. Beginnend mit durchlässigen und vielfältigeren Entwicklungsmöglichkeiten im bisher recht selektiven Bildungssystem und abschließend damit, Arbeit so zu gestalten, dass die Bedürfnisse der Menschen und der Umwelt berücksichtigt werden und sie zu einer wahren Wertschöpfung für die Gesellschaft führt.“

„Im Studium habe ich die Psychologie für mich entdeckt und bin noch immer fasziniert davon, zu verstehen, wie die menschliche Psyche funktioniert. Herauszufinden, was Menschen dabei hilft, ihre psychische Gesundheit zu fördern. Ich erinnere mich noch genau an die Situation, als ich mit 29 Jahren auf einem Workshop den Satz des jüdischen Philosophen Martin Buber hörte >Der Mensch wird erst am Du zum Ich.<, und wie ich sofort von diesem Zitat magisch angezogen war. Dieser Satz fühlt sich auch heute noch wie eine Leitlinie für mich an. Er beschreibt sehr pointiert die immense Bedeutung von Begegnungen zwischen Menschen: die wechselseitige Abhängigkeit, die wir voneinander haben, aber auch die Schönheit von Begegnungen, bei denen Menschen sich gegenseitig wahrnehmen in ihrer Persönlichkeit und verändert daraus hervorgehen.
So etwas wie ein Lebensmotto ist ja oft mehr unbewusst. Aber wenn ich darüber nachdenke, könnte meines lauten >Schenken und beschenkt werden.< Denn woran ich wirklich glaube, ist, die angeborene Fähigkeit des Menschen zu lieben, seinem Mitmenschen mit Interesse, Achtung und Fürsorge zu begegnen.“

„Ich möchte gerne nach dem Studium an der FOS unterrichten, deshalb studiere ich Berufliche Bildung. Ich war selber auch auf der FOS, auf dem Sozialzweig, und möchte später Pädagogik und Psychologie unterrichten. Die Lernatmosphäre auf der Fachoberschule ist einfach so schön angenehm – bei mir war das zumindest so. Dazu kam dann auch ein sehr gutes und freundschaftliches Lehrer-Schüler-Verhältnis, was die drei Jahre auf der FOS zu einer echt schönen Zeit gemacht hat.
Ich bin im Nachhinein sehr froh, dass ich damals nicht auf das Gymnasium gegangen bin, obwohl ich den Schnitt dafür locker gehabt hätte. Ich hatte das Glück, dass meine Eltern mir da gar keinen Druck gemacht haben und meinten, dass ich schauen soll, wo es mir am besten gefällt und dass es ihnen egal wäre, für welchen schulischen Weg ich mich entscheide. Ich bin dann auf die Realschule und dann nach einem Jahr Pause (Bundesfreiwilligendienst) auf die FOS.
Im Gegensatz zu meinen Freunden auf dem Gymnasium hatte ich immer das Gefühl, dass meine ganze Schulzeit ein Spaziergang war. Ich hatte immer sehr viel Freizeit und konnte viel mit Freunden machen und auch meine Hobbys pflegen. Müsste ich diese Entscheidung noch einmal treffen, würde ich absolut nichts daran verändern. Und jetzt bin ich ja tatsächlich auch hier auf der Uni, obwohl ich das meine ganze Kindheit über absolut nicht im Sinn hatte. Deshalb finde ich auch, dass das Konzept der FOS mehr gefördert werden sollte; vielleicht sogar als bevorzugter Weg dem Gymnasium gegenüber.“

„Seit gestern ist Ramadan. Ich bin Muslim und es ist mir sehr wichtig, dass ich faste. Es ist etwas anderes, und es ist sehr schön und gesellig. Die türkische Moschee organisiert ehrenamtlich Fastenbrechen für alle kostenlos. Dort sind viele Leute und wir genießen die Zeit, das Essen ist gut und warm. Nicht nur Muslime kommen, es ist schön für jeden. Es kommen auch Leute, die keine Zeit haben, um zu kochen.
Mein Ziel ist es, hier einen Master in Informatik zu machen, zu arbeiten und viele Erfahrungen zu sammeln, vielleicht für 15 oder auch 20 Jahre hierzubleiben und danach zurückzugehen nach Marokko. Dort könnte man dann vielleicht eine Firma gründen oder so. Zum Schluss möchte ich mit meiner Familie leben, meine Eltern unterstützen und meinem Heimatland helfen.
Es ist wichtig, dass wir unsere Zeit genießen. Irgendwelche Dinge, die Allah uns gegeben hat. Wir sollen nicht immer auf die schlechten Seiten gucken. Wir müssen den guten Seiten Zeit geben. Zum Beispiel sage ich: Danke Allah, dass ich mich mit diesem Ding hier alleine und ohne Hilfe fortbewegen kann. Und nicht: Wie schlimm, dass ich nicht laufen kann. Es ist wichtig, positiv zu leben. Für mich persönlich geht es im Leben zum Beispiel nicht um Geld. Man wird das Leben leben, irgendwo und irgendwie. Es wird gehen. Man muss seine Gegenwart genießen.“

„Es sagen immer alle „Boa geil, du warst in London ein Jahr!“. Es war auch eine gute Erfahrung, ich würde es aber nicht noch einmal machen. Ich habe mir selbst den Druck gemacht, dass ich es nicht abbreche. Es wäre auch relativ einfach gewesen, die Familie zu wechseln, aber das wollte ich nicht, ich wollte es ja durchziehen – ich wollte es mir selber beweisen. Da ist schon ein gesellschaftlicher Druck, der sagt, du musst das durchziehen. Obwohl man sich damit kaputtmacht. Und du musst es sogar toll finden.
Es war aber auch wertvoll. Ich habe ganz viel über mich selber gelernt, wo meine Grenzen liegen. Ab einem bestimmten Punkt muss ich in der Zukunft einfach „nein!“ sagen, „so könnt ihr nicht mit mir reden oder arbeiten. So funktioniere ich nur ein paar Monate und dann bin ich kaputt.“. Das Jahr in der Kita hat mir aber am meisten gebracht für meine Persönlichkeitsentwicklung und mein Selbstbild. Das hat auch echt viel Spaß gemacht. Es gab harte Zeiten und ich hatte Winterdepressionen, aber insgesamt war es cool. Zum Ende wurde es zumindest wertgeschätzt.“

„Als ich angefangen habe zu studieren, habe ich mir eingeredet, dass ich nach meinem Studium etwas verändern werde. Von Seiten meines Elternhauses wurde mir gesagt >Du hast alle Möglichkeiten und die musst du nutzen<. Du sollst etwas in der Welt verändern, aber das ist eine Illusion. Jetzt, wo ich älter bin, habe ich gemerkt, dass es nicht einfach ist, etwas zu verändern. Vieles ist einfach Gelabber, man muss ein bisschen realistischer sein. Im Endeffekt geht es nur darum, einen guten Job zu bekommen und seine Miete bezahlen zu können. Ich bin nicht mehr ganz so idealistisch. Früher dachte man sich, dass man auf keinen Fall so werden will wie die Eltern, kein spießiges Leben haben will. Aber je älter man wird, desto mehr bewundert man seine Eltern und was die schaffen.
Als ich die Wahlarena zur Europawahl geguckt habe, war ich richtig sauer. Es ging um Migration. Man hat gemerkt, dass die Politiker sich nur sehr oberflächlich mit diesem Thema auskennen. Oder sie wissen mehr darüber, aber versuchen den Wähler zu täuschen. Kein Politiker, egal von welchem Ende des politischen Spektrums, hatte einen differenzierten Lösungsvorschlag. Das hat mich aufgeregt. Die Lösungsvorschläge der Wissenschaft werden ignoriert.

„Vor meinem Studium war ich in Tansania. Ich habe dort einem Freund der Familie in der Entwicklungshilfe geholfen. Ich habe das Projekt schon lange verfolgt und irgendwann habe ich mir dann gedacht, dass ich mir das vor Ort anschauen möchte, wirklich mal etwas völlig anderes erleben, etwas, das man sonst nicht so hat. Es macht einen Unterschied, ob man nach Amerika reist oder wirklich in die afrikanische Pampa. Aber ich habe es sehr genossen.
Ich habe gelernt, wertzuschätzen, wie gut wir es haben und wie gut auch kleine Dinge sind. Ich kam wieder und habe mich am meisten auf eine Waschmaschine gefreut. Aber gleichzeitig ist mir auch aufgefallen, wie freundlich die Leute dort sind, das ist eine ganz andere Gastfreundschaft als hier in Deutschland. Hier sind die Leute zwar auch nett, aber dort sind sie viel herzlicher. Natürlich bekommt man auch mit, was nicht so gut läuft. Es herrscht noch immer viel Korruption und nachts in der Großstadt kann man auch nicht mehr auf die Straßen gehen. Das ist eine ganz andere Welt. Aber es war eine echt schöne Erfahrung und ich will auf jeden Fall nochmal hin.
Der größte Kulturschock für mich war die Unpünktlichkeit. Es ist echt schwer, wenn man gewohnt ist, dass etwas zu einer bestimmten Zeit anfängt und man entsprechend dort sein soll. Dort ist es mehr so >Jetzt bewegen wir uns mal in Richtung Bus und demnächst fährt der dann mal ab und dann kommen wir auch irgendwann an.< Das ist aber auch manchmal ganz nett, das bringt eine gewisse Ruhe in den Tag, weil sich niemand aufregt, wenn man zu spät kommt.“

„Bei der Begegnung mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen kannst du entdecken, dass man die Banane auch von der anderen Seite her öffnen kann.“ Das ist ein Spruch, den ich bei der Begrüßung der Auslandsstudierenden seit Jahren bringe. Ich gebe dann den Leuten im Hörsaal immer eine Minute, um sich mit den Nachbarn zu unterhalten. Es ist total spannend, was dann passiert. Dann fällt den meisten nämlich zum ersten Mal auf, dass man die Banane auch von der anderen Seite her öffnen könnte. Ich persönlich merke keinen großen Unterschied. Das Eine geht so gut wie das Andere. Ich finde es aber spannend, den Leuten klarzumachen, dass es auch anders geht. „Life is a banana“, sage ich ihnen dann; Banane also als Symbol für das Leben. Es hat auch meist keiner der Anwesenden schon einmal ein Stück Banane mit Schale probiert, weil wir auch das zuhause lernen. Bisher haben sich immer mutige Testesser gefunden, die mit mir mal eine Scheibe mit Schale probieren. Schmeckt ein bisschen bitter und ist ziemlich strohig – ohne Schale schmeckt’s schon besser.
Aber so ist das mit dem Leben auch. Wenn dir dein Leben nicht schmeckt, dann überleg mal, ob du nicht vergessen hast, die Banane zu schälen. Die meisten verstehen dann schon, dass sie jetzt tolle Chancen haben. Die Chance auszuprobieren und zu lernen. Allein das Verständnis dafür zu entwickeln, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, bringt einigen schon eine andere Sichtweise. Und wenn irgendwas dann nicht läuft, hinterfragen sie vielleicht, ob sie was falsch machen. Oder was sie selber machen könnten, damit ihnen ihr Leben besser schmeckt. Man wirft ja auch der Banane nicht vor, dass das blöde Ding eine Schale hat.“

„Der prägendste Moment in Bamberg war für mich, als ich zum ersten Mal zum Stammtisch der Liberalen Hochschulgruppe kam und direkt für die Liste der Hochschulwahl vorgeschlagen wurde. Keine drei Monate später war ich Vorsitzender der LHG und saß im Konvent. Das ging alles ziemlich schnell, ich war aber auch zu einem günstigen Zeitpunkt da. Der Wahlkampf hat mir gezeigt, dass die politische Situation unter den Studenten sehr angespannt ist und deshalb brauchst du dieses politische Feuer dafür. In einer Podiumsdiskussion hat sich alles hochgeschaukelt und du musst dir auch Vorwürfe gefallen lassen. Darauf muss man schlagfertig reagieren und das ist mir damals noch schwergefallen. Man muss sich dazu durchringen können, zu seiner Meinung zu stehen, auch wenn man eine Mehrheit gegen sich hat. Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Leute in der Hochschulpolitik engagieren, da man damit viel bewegen kann. Ich glaube, darüber sind sich viele Studentinnen und Studenten nicht bewusst.“
„Ich komme aus Düsseldorf. Bamberg ist kleiner, und es hat einen anderen Vibe, einfach ein anderes Feeling. Ich kann das schwer beschreiben. Aber ich fühle mich hier sehr wohl. Vor allem in Kunst sind wir sehr wenig Leute; man kennt sich, das gefällt mir. Irgendwie passt alles.
Ich wollte eigentlich was anderes machen, aber dann hab ich doch Lehramt Mittelschule angefangen. Da passt irgendwie alles zusammen. Das Lehren, die Tätigkeit an sich, das Gehalt, meine Fächer. Ich male selber, Acryl, ich hatte Geo im Leistungsfach und Deutsch und Englisch mag ich einfach.
Die Leute sollten insgesamt mehr relaxen und versuchen nicht so viel negative Sachen zu denken – nicht seine Engstirnigkeit an anderen auslassen, sondern einfach positiv durchs Leben gehen, mit Menschen, die einem gut tun. Daraus ergibt sich auch mein Lebensmotto: 1. Frage dich, wohin du gehst und 2. Entscheide dann, wer mit dir kommt. Ich glaube das kann jeder anwenden.“

„Bei den Studenten sag ich immer “Halt! Hier, Freund!” und die machen das dann. Ich hab noch nie einen erlebt der gesagt hat, er hilft mir nicht, wenn ich Hilfe gebraucht habe. Auch wenn wir die Sonnenschirme, Stühle, Tische, etc. rausgetragen haben. Wenn wirklich gar nichts funktioniert hat – die haben mir immer geholfen! Jeder Tag hat etwas Gutes. Ich nenne es immer: ein kleines Wunder des Tages.
Zufrieden bin ich vollkommen. Aber wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es weniger Pseudo-Umweltbewusstsein. Auf der einen Seite wollen sie die Welt retten. Auf der anderen Seite wollen sie auf keinen Fall auf irgendwas verzichten. Wir haben letztes Jahr mal versucht, die Kaffeebecher abzuschaffen. Das wurde dann wieder zurück geändert, weil es nicht geklappt hat. Sie haben so viele Kaffeetassen weggeschmissen. Die Putzfrauen sind fast wahnsinnig geworden, weil die Müllsäcke so schwer waren. Solches Verhalten ist für mich unverständlich. Dabei wäre es eigentlich ganz einfach. Mal nach links und rechts gucken: Was macht denn mein Gegenüber? Nicht nur “Nach Paragraph eins – jeder macht seins”, sondern “Was kann ich auch mal für die anderen machen, ohne dass ich was erwarte?”. Wenn jeder ein bisschen was macht, dann würde es hier ganz anders ausschauen.“

„Ich habe ein FSJ gemacht nach dem Abi. Ich würde sagen, dass es mich in meiner Persönlichkeit geprägt hat, ein Jahr komplett weg zu sein, weg von den Eltern und auch keine Besuche zu bekommen. Ein neues Land, eine neue Kultur, das war sehr interessant und hat mich persönlich auf jeden Fall weitergebracht. Ich war auf Madagaskar, das war ein Straßenkinderprojekt. Da gab es ein Internat, die Kinder wurden bei den Hausaufgaben betreut, haben Essen bekommen und sind in die Schule gegangen oder haben eine Ausbildung gemacht. Da war ich ein bisschen dabei, habe auch unterrichtet und Hausaufgaben betreut, fast wie ein Praktikum in der Schule.
Ich würde sagen, ich bin dadurch erwachsener und reifer geworden, habe gelernt, Kritik anzunehmen und über den Tellerrand zu schauen. Hier in Deutschland geht es uns sehr gut, Madagaskar war da ein sehr krasser Kontrast. Das hat sich vor allem durch die Armut der Menschen bemerkbar gemacht. Nebenan waren Hütten, da gab es keinen Strom und auch kein fließendes Wasser, geschweige denn Mahlzeiten. Deswegen gab es eben dieses Straßenkinderprojekt von einem Kloster aus, wo die Kinder vor allem auch wegen dem Essen hingekommen sind. Ich war auch in einer Schule, die nicht zu dem Internat gehörte und die ein bisschen außerhalb war, und die Kinder sind da fast alle nur gekommen, weil sie dort eben ihr Mittagessen für sehr wenig Geld oder auch kostenlos bekommen haben. Das fand ich schon echt krass. Und dann kommt man wieder hierher und hat diese First-World-Problems, so etwas Banales wie „mein Handyakku ist gleich leer“, während es dort um die Existenz geht.“

„Es gibt zwei Felder an der Uni, die mir wichtig sind. Zum einen das Ökologische: Mülltrennung finde ich wichtig. Und dass man insgesamt schaut, den CO2-Abdruck zu senken, so weit es eben geht. Zum anderen stören mich Bildungsungerechtigkeiten sehr. Wenn du aus einem Nicht-Akademiker-Hintergrund kommst, ist es schwieriger, das Studium abzuschließen. Es gibt Studien, dass Nicht-Akademiker-Kinder häufiger ihr Studium abbrechen. Aber davon sollte der Erfolg nicht abhängig sein.
Wenn es Sachen gibt, die mich ärgern oder stören, dann machen die mich eigentlich nicht sprachlos, sondern eher sprachvoll. Wenn mich was stört, dann versuche ich das auszudrücken. Und ich glaube, dann kann man vieles ändern. Wenn mich etwas sprachlos macht, dann ändert sich die Sache ja eigentlich nicht.
Was mich vielleicht doch sprachlos macht, sind soziale Ungleichheiten, die gesellschaftlich verankert sind. Wobei ich denke, dass man sie in kleinem Maße schon ändern kann. Und durch dieses kleine Maß, wo die Veränderung anfängt, verändert man dann auch das Große mit.“

„Mir ist bewusst geworden, dass ich am glücklichsten bin, wenn die Menschen in meiner Umgebung auch glücklich sind. Das habe ich mir zu Prämisse gemacht . Also selber glücklich werden, aber mit diesem Glück auch die Menschen um mich herum zu beschenken. Weil je mehr man den Menschen um sich herum gibt, desto mehr bekommt man ja auch zurück. Ich gebe auch gerne Hilfe, mir macht das unglaublich viel Spaß, mit Menschen über ihre Probleme zu reden. Das sind dann auch die schönsten Komplimente, die man bekommt: Eine Kollegin meinte letztens zu mir >Du hast mich nachhaltig weitergebracht<; sowas passiert nur, wenn man aufrichtig zuhört.“

„Ich bin ganz normal römisch-katholisch erzogen. Ich glaube an Gott. Das ist heutzutage nicht mehr so einfach, vor allem den Glauben auch weiterzugeben. Mein Sohn hatte jetzt vor ein oder zwei Jahren Kommunion. Die bekommen das zwar alles im Religionsunterricht beigebracht, bloß wenn sie dann später nicht mehr so oft in die Kirche gehen, ist das nicht mehr so schön. Sie sind nicht mehr so oft dazu angehalten, wie wir das früher waren.
Ich bin als Kind sehr viel bei meinen Großeltern aufgewachsen und von der christlichen Seite her hat mich meine Oma sehr geprägt. Für meinen Vater war es immer ein Muss, in die Kirche zu gehen. Bei mir war das nicht so. Als Enkelkind konnte sie mit mir natürlich nicht ganz so streng umgehen wie mit ihrem eigenen Sohn, aber es ist trotzdem einiges hängengeblieben.
Ich musste mir die Erkenntnis erarbeiten, dass das Leben einem nichts schenkt. Aber es geht immer vorwärts. Man kann zurückschauen, das bringt aber nicht viel. Man kann daraus lernen, aber man muss immer das Beste aus der Situation machen, das ist eigentlich so mein Lebensmotto.“

„Ich habe ein FSJ in der Sonderpädagogischen Schule gemacht und die Kinder haben mich sehr stark geprägt. Ich habe dort gelernt, über meinen eigenen Tellerrand hinauszuschauen, und mir ist klar geworden, wie eingeschränkt wir zum Teil denken und wie stark wir schon in Schubladen sortieren. Man kann viel einfacher und viel besser durch die Welt gehen, wenn man viele Sachen einfach ablegt. Für die ist das halt total natürlich und das hat mich fasziniert und irgendwie auch in meinem Denken geprägt.
In meiner Freizeit arbeite ich ehrenamtlich bei der Lebenshilfe. Ich habe dort ursprünglich mein Sozialpraktikum von der Uni aus gemacht, und das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich einfach dabei geblieben bin, weil es mir viel gegeben hat und ein extremes Gemeinschaftsgefühl vermittelt. Wenn man da länger dabei ist, kommen die Teilnehmer dann auf einen zu und fragen: „Warum warst du letzte Woche nicht da?“
Ich war eine ganze Weile nicht da, weil ich ein Urlaubssemester genommen habe. Als ich wiedergekommen bin, haben mich die Leute total herzlich begrüßt, und es war, als ob ich nie weg gewesen wäre. Das war ein sehr schönes Gefühl. Sie haben einfach da weitergemacht, wo wir aufgehört haben. Sie sind auch nicht voreingenommen und nehmen dich so, wie du bist.“

„Meine liebsten Erinnerungen mit meiner Familie sind unsere Urlaube auf Pellworm, das ist eine Nordseeinsel. Da sind wir ein paar Jahre lang jedes Jahr hin und das war dann so was wie eine Tradition. Auf der Insel haben wir immer auf einem Bauernhof gelebt, die hatten dort Kälber. Das war immer ein Highlight, wenn wir die füttern durften.
Ich bin auf dem Land aufgewachsen, Bamberg ist für mich groß genug. Ich bin eher ein Dorf mit 200 Leuten gewohnt, also reicht es mir hier vollkommen. Ich könnte mir vorstellen, hier zu bleiben und vielleicht in die Stadtplanung zu gehen. Ich studiere Geografie, also würde sich das anbieten. An der Stadtplanung Bambergs würde ich nichts ändern, aber es gibt immer ein paar Ecken, aus denen man etwas machen könnte, wo ich etwas umgestalten würde. Richtig Fläche haben wir in Bamberg nicht, wo man sagen kann, da machen wir jetzt irgendwas Großes hin. Man muss halt gucken, was man mit dem macht, was man hat. Ich würde vielleicht noch ein bisschen mehr grün integrieren. Alte Gebäude sanieren, so etwas in die Richtung.“

„Mich motiviert meine Familie; ich will, dass jemand stolz auf mich sein kann. Und ich will auch gewisse Dinge einfach schaffen, wie zum Beispiel den Bachelor, auch wenn er mir jetzt nicht so gefällt. Ich will das trotzdem durchziehen. Dass man manchmal mehrere Anläufe für bestimmte Dinge braucht, war etwas, das in meinen Kopf am Anfang nicht so richtig rein wollte, aber mittlerweile habe ich verstanden, dass man manchmal Sachen mehrmals machen muss.
Ich bin in der AG K.Theo und versuche, am Institut für Katholische Theologie die Uni mitzugestalten. Da bin ich auch Ansprechpartnerin und setze mich für Studenten ein. Ich versuche, anderen zu helfen; das habe ich in meiner Schulzeit als Tutorin auch immer schon gemacht. Am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und Dogmatik bin ich auch Tutorin und helfe den Leuten, die den Stoff nicht verstehen. Außerdem versuche ich so zu leben, dass ich durch mein Handeln niemandem schade. Das ist eine Grundmaxime, die ich habe.
Mein Freund, die Musik, der Glaube und meine Familie geben mir viel Kraft. In der Musik ist es so, dass ich loslassen kann. Wenn ich Stress habe, höre ich Musik oder mache selber Musik und das entspannt mich. Mit meiner Familie, meinen Freunden oder meinem Freund kann ich über alles reden, was mich belastet. Und der Glaube hilft mir, wenn sonst gar nichts mehr hilft.“

„Bis zu meiner Ausreise wusste ich noch fast nichts über das Projekt in Bolivien. Meine Familie kannte ich nur über einen Steckbrief. Aber dann ging es trotzdem ohne grofle Spanischvorkenntnisse los. Da ich in Deutschland nur ältere Geschwister habe, war es für mich eine tolle Erfahrung zum ersten Mal kleine Geschwister zu haben, für die ich auch Verantwortung übernehmen durfte. Obwohl ich neu dazukam, wurde ich von meiner Familie sehr familiär und herzlich aufgenommen. Bis heute sehen sie mich als den ältesten Sohn. Diese Einstellung mir gegenüber hat mich sehr fasziniert und das, obwohl mein Spanisch am Anfang grottenschlecht war und ich das Gefühl hatte, dass sie mit mir zu Beginn viel Arbeit hatten.
Bolivien ist für mich eine zweite Heimat geworden. Ich habe dort ein stärkeres Verständnis dafür bekommen, wie wichtig es ist, Teil einer Familie zu sein. Außerdem habe ich gelernt mit einer deutlich höheren Toleranz im Alltag zu leben und dass wir die Möglichkeiten und Chancen, die wir hier in Deutschland haben, sehr schätzen und wahrnehmen sollten.“

„Ich habe im letzten Jahr nach abgeschlossener Berufsausbildung, trotz eigener Wohnung im Heimatort, unbefristetem Job und Beziehung, die Erkenntnis gehabt, dass es doch nicht das Leben ist, das ich führen möchte. Wenn man objektiv auf mein Leben geschaut hat, hatte ich alles und war an einem Punkt, an dem viele sagen würden, man ist angekommen. Trotzdem war ich unglücklich, obwohl es keinen richtigen Grund hatte. Und diese Entscheidung zu treffen, meinen Job und meine Wohnung zu kündigen und ein Jahr im Ausland zu verbringen, haben mich gestärkt, damit ich jetzt nach Bamberg kommen konnte.
Ich habe nochmal neu angefangen und für mich herausgefunden, was ich eigentlich vom Leben erwarte und dass ich es durchziehe, egal was andere dazu sagen. Ob Bamberg für mich Ankommen oder ein Zwischenstopp ist, kann ich noch nicht sagen. Aber ich möchte noch so viel in der Welt sehen und machen, dass Bamberg vielleicht nur ein Zwischenstopp sein wird, aber dann ein sehr, sehr schöner.“

„Bevor ich nach Bamberg kam, habe ich in Berlin ein FSJ an einer Schule für Kinder mit Behinderung gemacht. Ich war Einzelfallhilfe für einen Jungen, der Down-Syndrom mit autistischen Zügen hat. Ich musste mich um ihn kümmern, also bei ihm sein, ihn unterstützen und begleiten. Zu Anfang war es eine große Umstellung von der praktischen Arbeit hin zum Studium. Man muss sich wieder hinsetzen und lernen. Das Lernen fällt mir auch immer noch schwer. Ich bin kein Mensch, der sich gerne in die Bibliothek setzt.
Ich komme aus Berlin, also einer Großstadt, da ist Bamberg schon eine krasse Umstellung. Mir fehlt der Großstadtstress ein wenig und dass Läden auch nach 20 Uhr geöffnet haben. Ich bin noch nicht so richtig angekommen und hoffe, das ändert sich jetzt im Sommer. Ich habe Glück, dass ich auf der ERBA wohne. Der Park hier ist wunderschön und man kommt leicht raus in die Natur.“
Evelyn Sarna – Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Anna Siemer
Lisa Rudel – Interview/ Foto: Jana Zuber
Yvonne Pflaum – Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Lena Zarifoglu
Stefan Hoh – Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Lena Zarifoglu
Wolfgang Schubert – Interview: Lorenza Gehlert; Foto: Anna Siemer
Andrea Arnold – Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Lena Zarifoglu
Otto J. Band – Interview: Maria Menzel; Foto: Anna Siemer
Konstantin Lindner – Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Jana Zuber
Maria Steger — Interview: Katja Steiger; Foto: Lena Zarifoglu
David Caspard – Interview: Rebecca Ricker; Foto: Lena Zarifoglu
Charlotte Wittnebel – Interview: Rebecca Ricker; Foto: Lena Zarifoglu
Alexander Pelz – Interview: Laila Zajonz; Foto: Kristina Kobl
Sabine von Witzleben – Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Elias Drost
Stefan Huber — Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Jana Zuber
Rabb. Yael Deusel — Interview: Rebecca Ricker; Foto: Anna Siemer
Michael Raab — Interview: Katja Steiger; Foto: Elias Drost
Klaus van Eickels — Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Lena Zarifoglu
Deliah, 22 — Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Jana Zuber
Katharina Thoma — Interview: Maria Menzel; Foto: Elias Drost
Kevin Schieber — Interview: Maria Menzel; Foto: Anna Siemer
Anna Breuninger – Interview: Maria Menzel; Foto: Ricarda Wingler
Martin, 20 – Interview: Lorenza Gehlert; Foto: Ricarda Wingler
Dorota Nast – Interview: Laila Zajonz; Foto: Ricarda Wingler
Anna, 21 – Interview: Elisabeth Offial; Foto: Elias Drost
Student, 24, Master – Interview: Laila Zajonz; Foto: Ricarda Wingler
Bina, 28 — Interview: Rebecca Ricker; Foto: Anna Siemer
Anna Hüttner – Interview: Maria Menzel; Foto: Anna Siemer
Ben – Interview: Maria Menzel; Foto: Anna Siemer
Clemens Odersky – Interview: Laila Zajonz; Foto: Ricarda Wingler
Tamara Pruchnow – Interview: Elisabeth Offial; Foto: Lena Zarifoglu
Yunus Batmaz – Interview: Lorenza Gehlert; Foto: Anna Siemer
Regina Flad — Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Lena Zarifoglu
Elisabeth Landgraf — Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Elisabeth Offial
Caro, 21 — Interview: Alfons Motschenbacher; Foto: Lena Zarifoglu
Mohamed El Mouddene – Interview: Lorenza Gehlert; Foto: Elias Drost
Charlotte — Interview: Rebecca Ricker; Foto: Lena Zarifoglu
Lukas Renken – Interview: Maria Menzel; Foto: Anna Siemer
Jonas, 21 — Interview: Elisabeth Offial; Foto: Elias Drost
Andreas Weihe – Interview: Benjamin Kerber; Foto: Lena Zarifoglu
Tim Gottsleben – Interview: Anna Siemer; Foto: Lena Zarifoglu
Violetta Gundrum – Interview: Laila Zajonz; Foto: Anna Siemer
Alexandra Schips – Interview: Lorenza Gehlert; Foto: Lena Zarifoglu
Anna Unteutsch – Interview: Elisabeth Offial; Foto: Ricarda Wingler
Luis Reithmeier – Interview: Lorenza Gehlert; Foto: Ricarda Wingler
Carlo Benjamin Leusch – Interview/ Foto: Lena Zarifoglu
Markus – Interview: Elisabeth Offial; Foto: Ricarda Wingler
Studentin, 24 – Interview: Maria Menzel; Foto: Anna Siemer
Anja Merten – Interview: Maria Menzel; Foto: Anna Siemer
Katja, 21, Studentin – Interview: Elisabeth Offial; Foto: Ricarda Wingler
Benjamin Kerber – Interview/ Foto: Lena Zarifoglu
Maike Schulte – Interview: Anna Siemer; Foto: Lena Zarifoglu
Student, 24 Jahre – Interview: Anna Siemer; Foto: Lena Zarifogl